Die Richtstätte Riensförde

Zeitstufen: Völkerwanderungszeit / Mittelalter / Neuzeit

Denkmale: Rekonstruierte Gerichts- und Richtstätte

Landschaft: Wiese

Strecke: 0,1km, am besten zu Fuß, nicht barrierefrei

Anfahrt: Parkmöglichkeit am Wegesrand. Am besten mit dem Fahrrad von Stade aus zu erreichen

Lage: 53.570067°N, 9.478633°O

Hinweise:
Beschilderung ab Frühjahr 2015

Die Richtstätte von Riensförde wurde erst um 1852 neu angelegt, als das in Stade eingerichtete königliche Obergericht alle Strafverfahren der Region an sich zog. Die hier verhängten Todesstrafen waren in der Umgebung des Gerichts zu vollstrecken. Der alte Richtplatz vor dem Hohentor, heute Schulhof des Gymnasiums Athenaeums, lag zu nahe an der Stadt. Die Bürger duldeten keine Richtplätze mehr in Sichtweite ihrer Häuser. So entschlossen sich die Behörden, einen neuen Platz weit vor den Toren der Stadt auszuweisen. Auf einer natürlichen Geländekuppe in der Riensförder Heide erhob sich ein gewaltiger urgesichtlicher Grabhügel, rund 50 Meter lang und 20 Meter breit. Bereits in alter Zeit war der Hügel von einem rechteckigen Graben umgeben - geradezu ideal für eine Absperrung. Die erste Hinrichtung auf diesem neuen Platz erfolgte am 9. Juni 1854. Vor Tausenden von Menschen aus Stade und den umliegenden Dörfern wurde der verurteilte Mörder Heinrich Wilhelm Stock aus Friedrichshöhe enthauptet und anschließend – dem Brauch entsprechend - vor Ort verscharrt.