Zeitstufen: Völkerwanderungszeit / Mittelalter / Neuzeit
Denkmale: Historischer Friedhof des 19./20. Jahrhunderts
Landschaft: Osteregion
Strecke: 0,1 - 0,2km, am besten zu Fuß, nicht barrierefrei
Anfahrt: Von Oldendorf kommend am Ortseingang auf der linken Seite. Der historische Friedhof befindet sich versteckt nördlich des heutigen Friedhofes.
Lage: 53.592525°N, 9.188727°O
Im 19. Jh. wurde den Dörfern der Kirchspiele gestattet, eigene Friedhöfe für ihre Bewohner anzulegen. Die Bestattungen erfolgten, wie schon zuvor üblich, in Reihengräbern. Als sich um 1900 die Familiengräber immer mehr durchzusetzen begannen, erwiesen sich die Friedhöfe als zu klein. Es wurden neue geräumige Begräbnisplätze angelegt, die alten verfielen und wurden oft aufgelöst.
Auch im kleinen Brobergen an der Oste wurde um 1920 direkt neben dem 1830 angelegten Reihengräberfriedhof ein neuer Friedhof eingerichtet. Das alte Gräberfeld verfiel daraufhin. Vor rund 40 Jahren wurden alle Gräbmäler abgeräumt und in eine direkt daneben liegende Sandgrube entsorgt. Nachdem im Jahr 2007 die verschütteten Grabmäler wieder entdeckt wurden, regte die Kreisarchäologie an, den Bauernfriedhof wieder zu rekonstruieren. Mit Unterstützung des Broberger Fähr- und Heimatvereins und der Jugendbauhütte gelang es, ein Großteil der Grabsteine zu bergen und mit Hilfe eines Steinmetzbetriebes und alter Belegungspläne wieder an ihren Standorten zu platzieren.
Der Besucher kann sich heute auf diesem einmaligen Areal auf eine Zeitreise durch die Friedhofskultur begeben, die in Brobergen um 1870 mit der Errichtung gusseiserner Grabkreuze begann und rasch durch aufwändig gearbeitete Sandsteinstelen abgelöst wurde.