Die Kapelle unter dem Friedhof

Zeitstufen: Völkerwanderungszeit / Mittelalter / Neuzeit

Denkmale: Mittelalterliche Kapellenwurt und historischer Friedhof

Landschaft: Im Auetal am Geestrand

Strecke: 0,1 - 0,2km, am besten zu Fuß, nicht barrierefrei

Anfahrt: Südöstlich des Ortskernes an der Straße "Auedamm" gelegen und von dort fußläufig erreichbar. Ebenso mit dem Auto über die B 73 oder die A 26, mit dem Fahrrad oder per S-Bahn und Regionalbahn (Bhf. Horneburg) gut erreichbar.

Lage: 53.504643°N, 9.588205°O

Im Mittelalter wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt auf einer runden Sandinsel nahe der Auefurt eine Kapelle gestiftet, die der Heiligen Gertrud, der Schutzpatronin der Reisenden und Seefahrer, geweiht war. Hintergrund der Stiftung war vermutlich die wachsende Bedeutung Horneburgs im Spätmittelalter in Bezug auf Handel und Schifffahrt.

Im Dreißigjährigen Krieg sank die Gertrudenkapelle in Trümmer und wurde nicht wieder aufgebaut. Der Platz allerdings wurde danach als Gemeindefriedhof genutzt. Die fast kreisrunde Wurt mit einem umlaufenden, heute verfüllten Graben bot darüber hinaus reichlich Raum für weitere Spekulationen. Heimatforscher vermuteten beispielsweis eine mögliche Vornutzung in Form eines Ringwalles.

Archäologische Forschungen ergaben Einblicke in den Aufbau der Kapellenwurt und führten auch zur Entdeckung des Kapellenfundamentes. Nach Abschluss der Untersuchungen wurde der rekonstruierte Grundriss der Gertrudenkapelle mittels großer Feldsteine markiert und kann besichtigt werden.